DARMPARASITEN
Seit vielen hundert Jahren leben unsere Haustiere mit den Übeltätern zusammen und wahrscheinlich wurden schon die Dinosaurier von Giardien geplagt. Darmparasiten sind also nicht – wie vielerorts beschrieben – eine modische Erkrankung unserer Vierbeiner, die vorzugsweise mit Tierschutzhunden ins Land geschleppt wird.
Die Möglichkeit sich mit diesen Plagegeistern anzustecken ist nicht neu. Neu ist allerdings, der bedingungslose Versuch der Vernichtung dieser Übeltäter. Auf Teufel komm raus und vorzugsweise mit der chemischen Keule werden unsere Hunde -regelmässig propylaktisch- entwurmt. Das etwas, was eventuell gar nicht da ist, auch nicht eliminiert werden kann, spielt dabei überhaupt keine Rolle. Nach einem tatsächlichen Befall oder der Befindlichkeit unserer Tiere wird nicht gefragt. Das wir manchmal mehr Schaden als Nutzen anrichten wird dabei unbewußt in Kauf genommen.
Ohne Frage ist natürlich, das erkrankte Tiere behandelt und versorgt werden müssen. Wichtig ist jedoch, ein gesundes und vernünftiges Maß bei der Bekämpfung dieser lästigen Plagegeister walten zu lassen.
Lesen sie unter folgender Übersicht wichtige Informationen zum Thema Darmparasiten.
Zu den Rundwürmern gehören z. B. Haken-, Spul- und Peitschenwürmer.
Der Hund infiziert sich durch direkte Aufnahme.
Eier oder Larven werden über den Kot eines erkrankten Tieres ausgeschieden und zur Infektion oral vom nächsten Wirtstier aufgenommen. Bei den Hakenwürmern ist zusätzlich eine Aufnahme über die Haut möglich.
Spulwürmer gehören zu den häufigsten Darmparasiten beim Hund. Die verschluckten Eier gelangen in den Dickdarm, dringen durch die Darmwand und befallen die Leber. Über den Blutkreislauf gelangen sie in Herz und Lunge. Von dort wandern sie in die Luftröhre. Durch Aushusten und Wiederaufnahme gelangt ein Teil der Larven wieder in den Darm, wo sie sich zum ausgewachsenen Wurm entwickeln und Eier legen. Der andere Teil der Larven verbleibt im Blutkreislauf und lagert sich im Muskelgewebe ein. Hier sind die Larven mehrere Jahre ruhend überlebensfähig. Bei Stress und Erkrankung des Hundes werden diese Larven wieder aktiviert. Der Kreislauf beginnt von vorn.
So ist es möglich, dass viele Jungtiere im Mutterleib über die Placenta mit Spulwürmern infiziert werden können und bereits nach der Geburt schwer erkrankt sind.
Der Parasit kann während seiner Reise massiv die Lunge befallen und eine schwere Entzündung auslösen. In anderen Fällen verstopft er den Darm und schädigt die Darmwände.
Folgende Symptome können auf Wurmbefall hinweisen: Durchfall, sichtbare Wurmteile im Kot, Erbrechen, Blutarmut, Husten, glanzloses, struppiges Fell, Gewichtsverlust, aufgeblähter Bauch, Müdigkeit, Immunschwäche, Appetitsverlust.
Ein Wurmbefall stellt für den immunschwachen und kranken Hund oft eine ernst zu nehmende Gefahr dar. Welpen leiden unter starkem Durchfall, Blähbauch, Koliken und Erbrechen. Schwer infizierte Welpen erkranken lebensbedrohlich.
Für erwachsene gesunde Hunde hingegen sind Ansteckungen weitgehend unproblematisch. Erkrankungen mit diesen Endoparasiten verlaufen hier meist symptomlos.
Die Symptome eines Wurmbefalls hängen stark von Alter, Gesundheitszustand und Widerstandsfähigkeit des Einzeltiers, sowie der Befallsmenge ab.
Die Diagnose des Wurmbefalls ist mittels einer Kotprobe möglich.
Sammeln Sie für die Untersuchung den Kot ihres Vierbeiners von drei aufeinanderfolgenden Tagen in einem sterilen Röhrchen. Da die Parasiten nicht bei jedem Geschäft ausgeschieden werden, erhöht sich so die Wahrscheinlichkeit einen Befall auch nachzuweisen.
Die oft empfohlene regelmäßige, prophylaktische Entwurmung stellt für den Organismus ihres Vierbeiners eine starke Belastung dar. Sie sollte deswegen ausschließlich nach genauer Abwägung der Risiken erfolgen.
Verantwortungsvolle Hundebesitzer könnten in regelmäßigen Abständen eine parasitologische Kotuntersuchung auf Magen-Darm-Würmer beim Haustierarzt in Auftrag geben. Sollte das Ergebnis des Testes positiv ausfallen dann empfehlen wir, auch bei einem Befall ohne Symptome, den Hund entsprechend des Befundes zu behandeln. Denn auch Tiere, die nicht erkranken scheiden die Parasiten aus und gefährden Menschen und andere Tiere. Ein Befall mit Symptomen ist immer schnellstmöglich zu behandeln.
Wichtig: Bei einer Entwurmung werden nur die im Darm befindlichen Würmer abgetötet, alle Larven, die sich im Blutkreislauf und in den Organen befinden, werden nicht erreicht.
Da die Wurmeier sehr robust sind und sich mit dem Hundekot in der Umgebung verteilen, sind viele frei zugängliche Stellen, wie Parks und Grünanlagen mit Spulwurmeiern kontaminiert. Auch Menschen können sich so, oder durch engen Kontakt zu ihrem Haustier mit den Würmern infizieren und erkranken.
Besondere Vorsicht ist bei Kindern geboten. Ihr Immunsystem ist noch nicht ausgereift, sie sind empfänglicher für die Parasiten. Erkrankungen können hier sehr schwerwiegend sein.
Zu den Bandwürmern gehören z. B. der Gurkenkern-, der Fuchs-, der Hundebandwurm.
Bandwürmer haben einen sehr komplexen Lebenszyklus. Sie benötigen einen Zwischenwirt, bevor sie den Hund infizieren können. Frisst der Hund den Zwischenwirt, kann sich die Larve in dessen Darm zum Wurm weiterentwickeln.
Der Gurkenkernbandwurm ist der häufigste Bandwurm, mit dem sich Hunde infizieren.
Hier ist der Zwischenwirt ein Floh. Zerbeißt ein Hund diesen lästigen Parasiten nimmt er dabei die Larven auf und infiziert sich. Im Endwirt entwickeln sich die Larven zu ausgewachsenen Würmern.
Meist treten bei einem Bandwurmbefall keine Symptome auf.
Bei gesunder Ernährung und intaktem Immunsystem ist ein Bandwurm für den Hund auch nicht gefährlich. Sollten Symptome auftreten, so sind dies oft Verdauungsbeschwerden, Verstopfung, Durchfall, stumpfes Fell, Trägheit. Bei massivem Befall ist auch ein aufgeblähter „Wurmbauch“ möglich. In seltenen Fällen können die Larven des Bandwurms die Darmwand durchdringen, andere Organe befallen und damit schwere Krankheiten verursachen.
Das sogenannte „Schlitten fahren“ ist möglich, aber kein typisches Symptom für eine Wurminfektion. Meist liegt hier eine Entzündung der Analdrüsen vor.
Beim Fuchsbandwurm sind Mäuse oder andere Nagetiere die hauptsächlichen Zwischenwirte.
Eine Besonderheit ist jedoch, dass der Hund hier gleichzeitig Zwischen- und Endwirt sein kann. Da der Fuchsbandwurm in ganz Deutschland vorkommt, ist eine Ansteckung und Übertragung jederzeit möglich, besonders wenn man sich in stark betroffenen Gebieten aufhält und die Hunde Zugang zu wilden Nagetieren haben und Aas fressen.
Der Hundebandwurm ist in Deutschland eher selten vorzufinden. Er nutzt verschiedene pflanzenfressende Tiere (z.B. Schafe, Rinder) als Zwischenwirt. Die Übertragung auf den Endwirt erfolgt über den Kot oder das Fleisch des befallenen Tieres.
Der Hundebandwurm kommt vor allem im südlichen Europa und den Mittelmeerländern vor.
Der Schweinebandwurm wird über befallenes rohes Fleisch und Innereien auf den Endwirt übertragen. Auch dieser Parasit kommt in Deutschland eher selten vor.
Die Diagnose des Wurmbefalls ist mittels einer Kotprobe möglich.
Sammeln Sie für die Untersuchung den Kot ihres Vierbeiners von drei aufeinanderfolgenden Tagen in einem sterilen Röhrchen. Da die Parasiten nicht bei jedem Geschäft ausgeschieden werden, erhöht sich so die Wahrscheinlichkeit einen Befall auch nachzuweisen.
Die oft empfohlene regelmäßige, prophylaktische Entwurmung stellt für den Organismus ihres Vierbeiners eine starke Belastung dar. Sie sollte deswegen ausschließlich nach genauer Abwägung der Risiken erfolgen.
Verantwortungsvolle Hundebesitzer könnten in regelmäßigen Abständen eine parasitologische Kotuntersuchung auf Magen-Darm-Würmer beim Haustierarzt in Auftrag geben. Sollte das Ergebnis des Testes positiv ausfallen dann empfehlen wir, auch bei einem Befall ohne Symptome, den Hund entsprechend des Befundes zu behandeln.
Denn auch Tiere, die nicht erkranken scheiden die Parasiten aus und gefährden Menschen und andere Tiere.
Ein Befall mit Symptomen ist immer schnellstmöglich zu behandeln.
Grundsätzlich ist eine Übertragung von Bandwürmern vom Hund auf den Menschen möglich, bei Einhaltung der normalen Hygieneregeln jedoch sehr unwahrscheinlich.
Giardien gehören neben den Spulwürmern zu den häufigsten Darmparasiten.
Es handelt sich um einzellige Dünndarm-Parasiten, die sich durch Zellteilung fortpflanzen. Sie gehören zu den häufigsten Ursachen für immer wiederkehrende Magen-Darm-Krankheiten.
Man unterscheidet zwei Stadien der Giardien, die Zysten und die Trophozoiten.
Die Zysten sind die inaktive Form, die mit einer Schutzhülle umgeben sind und durch den infizierten Hund ausgeschieden werden.
Bei den Trophozoiten handelt es sich um die aktive Form, die sich an der Darmwand anheften und neue Zysten bilden.
Die Tiere stecken sich mit den Zysten der Darmparasiten über Kot, kontaminiertes Futter oder Trinkwasser sowie den Kontakt zu erkrankten Tieren an.
Die Schutzhülle der Zysten löst sich im Dünndarm des Wirts auf und entlässt zwei aktive Trophozoiten, die sich an der Darmwand festsetzen und durch Zellteilung vermehren. Sie breiten sich anschließend im Dünndarms und manchmal auch im Dickdarms aus. Dort schädigen sie die Schleimhaut, die Nährstoffaufnahme des Hundes wird dadurch massiv gestört. Im Enddarm werden die Trophozoiten wieder mit der Schutzhülle ummantelt und als Zysten ausgeschieden. Wird der Parasit nun wieder oral vom Hund aufgenommen, beginnt der Kreislauf erneut.
Ob nach einem Befall Krankheitssymptome auftreten, hängt in erster Linie vom Alter und vom Immunsystem des Tieres ab. Gerade Welpen und junge Hunde verfügen noch nicht über ausreichend Immunabwehr, um sich gegen die Parasiten behaupten zu können. Auch ältere oder gestresste und aufgrund anderer Erkrankungen immungeschwächte Tiere haben oft unter einem starken Befall mit Giardien zu leiden.
Unsere Tierheimhunde sind besonders gefährdet, da aufgrund der hohen Anzahl der Heimbewohner auf engstem Raum die Übertragung permanent erfolgen kann.
Typische Symptome einer Infektion sind wiederkehrender, heller, wässriger, übelriechender und manchmal mit Blut durchsetzter Durchfall. Der Kot ist oft mit einer Schleimschicht ummantelt. Auch Blähungen, Erbrechen und Abgeschlagenheit sind möglich.
Obwohl sie gut fressen, magern erkrankte Tiere aufgrund der Störung der Nährstoffaufnahme ab.
Die Diagnose ist mittels einer Kotprobe möglich.
Sammeln Sie für die Untersuchung den Kot ihres Vierbeiners von drei aufeinanderfolgenden Tagen in einem sterilen Röhrchen. Da die Parasiten nicht bei jedem Geschäft ausgeschieden werden, erhöht sich so die Wahrscheinlichkeit einen Befall auch nachzuweisen.
Das erste Mittel der Wahl zur Behandlung der Erkrankung sind Medikamente mit dem Wirkstoff Fenbendazol. Bei hartnäckigen Infektionen wird der Arzt das Behandlungsschema ändern und ein Antibiotikum verschreiben.
Sollte der Hund nach mehrmaliger Behandlung immer noch positiv sein, oder rückfällig werden und typische Symptome der Erkrankung zeigen, ist es zwingend notwendig das Tier umfassend zu untersuchen. Ein immer wiederkehrender Befall weist auf ein schwaches Immunsystem des Patienten hin. So können andere Grunderkrankungen Ursache für die andauernden Ausbrüche der Infektion sein. Ein ständiges, erfolgloses Entwurmen könnte in diesem Fall verheerende Folgen haben und das Tier noch weiter schwächen.
Kokzidien sind einzellige Darmparasiten, die weltweit vorkommen.
Es gibt eine Vielzahl an Gattungen und Arten, die alle auf einen bestimmten Wirt spezialisiert sind. Die bei Hunden vorkommenden Arten Isospora canis, Isospora ohiosensis und Isospora burrowski können sich nur im Darm-Trakt von Hunden fortpflanzen und Symptome auslösen.
Die mikroskopisch kleinen Einzeller befallen den Dünn- und Dickdarm des Hundes, dort entwickeln und vermehren sie sich durch Spaltung rasend schnell. Sie befallen die Zellen der Darmschleimhaut und lösen teilweise schwere Entzündungen aus.
Bereits sechs bis zwölf Tage nach der Infektion werden Eier vom Wirtstier ausgeschieden, die nach zwei bis vier Tagen in der Außenwelt ansteckungsfähig sind.
Die Infektion erfolgt auf oralem Weg, indem der Vierbeiner Sporen der Kokzidien über den Kot eines infizierten Artgenossen, oder den Kontakt mit kontaminierten Oberflächen aufnimmt. Nagetiere fungieren als Zwischenwirt, hier können sich die Parasiten zwar nicht vermehren, befallen aber trotzdem die Organe und das Fleisch. Durch Aufnahme dieses befallenen Fleisches gelangen die Parasiten in den Hund.
Leichte Infektionen verlaufen gerade bei erwachsenen, immunstarken Tieren oft symptomlos.
Massiver Kokzidienbefall kann aber durch die Zerstörung der Darmschleimhaut zu akutem Durchfall mit dünnbreiigem oder wässrigem, manchmal auch blutigen Kot, führen. Auch Störungen des Allgemeinbefindens mit Dehydration und Appetitlosigkeit sind möglich. In schweren Fällen können Fieber und Elektrolytstörungen auftreten.
Für Welpen oder geschwächte Tiere kann ein Kokzidienbefall lebensbedrohlich werden, bei diesen Gruppen ist anhaltender Durchfall immer binnen weniger Tage medizinisch abzuklären!
Schwerwiegende klinische Symptome stehen sehr häufig mit Begleitinfektionen durch andere Erreger (Viren, Bakterien) in direktem Zusammenhang.
Die Diagnose des Wurmbefalls ist mittels einer Kotprobe möglich.
Sammeln Sie für die Untersuchung den Kot ihres Vierbeiners von drei aufeinanderfolgenden Tagen in einem sterilen Röhrchen. Da die Parasiten nicht bei jedem Geschäft ausgeschieden werden, erhöht sich so die Wahrscheinlichkeit einen Befall auch nachzuweisen.
Auch ein negativer Befund schließt eine Infektion nicht aus. Im Zweifelsfall ist die Untersuchung zu wiederholen. Auch symptomfrei erkrankte Hunde scheiden über Monate Eier aus und stellen so eine Gefahr für andere Tiere dar.
Die Behandlung erfolgt meist durch Sulfonamide, nach einem vorgegebenen Therapieplan. Da es sich dabei um Medikamente mit antimikrobieller Wirkung. Auch der Einsatz Antiprotozoika oder Toltrazuril-Präparaten ist möglich. Bei gestörtem Wasserhaushalt können zusätzlich Infusionen nötig sein.
Sollte der Hund nach mehrmaliger Behandlung immer noch positiv sein, oder rückfällig werden und typische Symptome der Erkrankung zeigen, ist es zwingend notwendig das Tier umfassender zu untersuchen. Ein immer wiederkehrender Befall weist auf ein schwaches Immunsystem des Patienten hin. So können andere Grunderkrankungen Ursache für die andauernden Ausbrüche der Infektion sein. Ein ständiges, erfolgloses Behandeln könnte in diesem Fall verheerende Folgen haben und das Tier noch weiter schwächen.
Prophylaxe
Einen Parasitenbefall bei ihrem Haustier vorzubeugen oder zu verhindern ist fast nicht möglich.
Selbst durch die Aufnahme von Gras, oder bloßes Schnüffeln in der Erde kann sich ihr Hund schon infizieren. Umso wichtiger ist das genaue Beobachten der Hinterlassenschaften unserer Vierbeiner. Einige Parasiten sind schon mit bloßem Auge zu erkennen, für andere braucht es ein Mikroskop.
Die Beschaffenheit des Kots kann viel über einen möglichen Befall aussagen. Auch die Absatzhäufigkeit oder ein Schmerzempfinden beim Geschäft begründen einen Verdacht.
Rechtzeitig erkannt, kann dem Schrecken schnell ein Ende bereitet werden. Sind diese Erkrankungen erst einmal chronisch ist eine Langzeittherapie meist unumgänglich.