ANAPLASMOSE
Allgemeines
Bei der Anaplasmose handelt es sich um eine parasitäre Infektionserkrankung, die durch zwei verschiedene Erreger hervorgerufen wird. Anaplasmen sind Bakterien. Je nach Erregerart befallen sie entweder die weißen Blutkörperchen oder die Blutblättchen und zerstören diese.
Überträger sind die Schildzecke und die braune Hundezecke.
Die Übertragung beginnt bereits 24 Stunden nach dem Zeckenbiss.
Die Anaplasmose ist häufig in Nord- und Mitteleuropa zu finden, sowie in Nordafrika, im Mittelmeerraum und in Spanien.
Verschiedene Laboruntersuchungen nach Blutabnahme. Nachweis in chronischer Phase über Knochenmark.
Anaplasmose tritt häufig in Begleitung mit weiteren Infektionskrankheiten (z. B. Ehrlichiose, Borreliose) auf. Deswegen ist dringend ein umfassendes Reiseprofil notwendig.
Man unterscheidet zwischen akuter, subklinischer und chronischer Phase.
Erste Symptome können bereits 4 Tage nach der Infektion auftreten.
Akute Phase: Dauer bis zu 4 Wochen nach Infektion.
Apathie, hohes Fieber, Durchfall, Erbrechen, Lymphknotenschwellung, Nasenbluten, Blutungen in der Haut, Netzhautablösung und Erblindung.
Subklinische Phase: Sie kann wenige Monate, aber auch Jahre dauern. In dieser Zeit sind die Hunde klinisch unauffällig. In diesem Zeitraum können immunkompetente Hunde die Erreger eliminieren.
Die Bakterien können sich aber auch in das Knochenmark zurückziehen. Wenn dies passiert, folgt die chronische Phase.
Chronische Phase: Zellabnahme in allen drei Zellreihen, Arthritis, wechselndes Fieber, Lahmheit, orthopädische und neurologische Ausfälle, erhöhte Leberwerte.
Das alleinige Vorhandensein eines Titers begründet keine therapeutische Indikation.
In der akuten Phase (siehe Symptome), mit entsprechenden Veränderungen im Blutbild, wird mit einem Antibiotikum behandelt. Zusätzlich muss je nach Beschwerden symptomatisch behandelt werden. Je nach Schwere können auch Bluttransfusionen notwendig sein.
In vielen Fällen ist die Erkrankung gut behandelbar, aber nur in wenigen Fällen – je nach Erregertyp – heilbar.
Jährliche Kontrolle mit Blutbild und EEP.
Die Befallsrate der Zecken in Deutschland beträgt ca. 2 – 5 %. Das bedeutet, dass jede 20. Zecke mit dem Erreger infiziert sein und bei ihrer Blutmahlzeit unsere Hunde anstecken kann. Regional soll die Durchseuchung bis zu 9 % betragen. Besonders betroffen sind Gebiete in Süddeutschland.
Die meisten Infektionen bei Hunden verlaufen ausschließlich subklinisch. Das heißt, die Hunde entwickeln Antikörper als Reaktion auf die Infektion, aber es kommt nicht zum Ausbruch der Erkrankung.
Todesfälle sind relativ selten, können aber in jeder Krankheitsphase auftreten.
Der in Deutschland häufig vorkommende Erregertyp ist eine Zoonose (übertragbar).
Prophylaxe
Zur Vorbeugung aller genannten Infektionserkrankungen eignen sich, im Handel oder bei Ihrem Tierarzt erhältliche, Spot-on Präparate oder Halsbänder.
Suchen Sie ihr Tier zusätzlich regelmäßig auf Zecken ab.
Lassen Sie sich vor Reiseantritt in ein Risikogebiet umfassend beraten.
Auch Hunde, die bereits infiziert sind, sollten vorbeugend gegen Mücken- und Zeckenstiche behandelt werden. An ihnen können sich Überträger infizieren und weitere Tiere oder auch Menschen anstecken.