EHRLICHIOSE
Allgemeines
Bei der Ehrlichiose handelt es sich um eine durch Bakterien übertragene Infektionserkrankung.
Diese Bakterien befallen die weißen Blutkörperchen. Ehrlichien werden von der braunen Hundezecke übertragen.
Die Übertragung beginnt bereits 3 Stunden nach dem Zeckenstich. Nach 7 Tagen können die ersten Symptome auftreten.
Mittelmeerraum, in Europa nördlich bis in die Schweiz, Österreich, Ungarn und Frankreich.
Nach Blutabnahme mit verschiedenen Laboruntersuchungen. Nachweis in chronischer Phase über Knochenmark.
Ehrlichiose tritt häufig in Begleitung mit weiteren Infektionskrankheiten (z. B. Anaplasmose, Borreliose) auf. Deswegen ist dringend ein umfassendes Reiseprofil notwendig.
Die Ehrlichiose beim Hund verläuft in drei Phasen: Akutphase, subklinische Phase, chronische Phase.
Die Symptome sind häufig unspezifisch.
In der Akutphase, nach der Inkubationszeit, zeigen die Tiere folgende Symptome: schlechtes Allgemeinbefinden, häufiges Fieber, Erbrechen, Schwellung der Lymphknoten, Nasenausfluss, Nasenbluten, verminderte Anzahl der Blutblättchen.
Nach diesem Stadium sind seltene Spontanheilungen möglich.
Die anschließende, meist symptomlose subklinische Phase kann einige Wochen oder mehrere Jahre andauern.
In der chronischen Phase kommt es zu Veränderungen an Knochenmark und Blutbild. Mildere Symptome sind Lustlosigkeit, Appetitlosigkeit, Einlagerung von Wasser in den Gelenken.
Schwerere chronische Verläufe zeigen zusätzlich Schäden und Blutungen innerer Organe, Augenhautentzündung, Hornhauttrübung, Nierenschäden, Zellabnahme in allen drei Zellreihen, Störungen des Zentralnervensystems, Muskelschwund, Arthritis.
Das alleinige Vorhandensein eines Titers begründet keine therapeutische Indikation.
Bei akuten Symptomen mit entsprechenden Veränderungen im Blutbild wird mit einem Antibiotikum behandelt. Bei besonders schweren Verläufen kann zusätzlich ein Antiprotozoika eingesetzt werden.
Die Hunde bleiben meist ein Leben lang infiziert, eine Eliminierung des Erregers ist in seltenen Fällen möglich.
Häufig verläuft die akute Phase mit wenigen spezifischen Symptomen. Die Tiere werden erst in der chronischen Phase klinisch auffällig.
Die Symptome in der akuten Phase ähneln oft denen der Anaplasmose. Generell verläuft die Ehrlichiose aber schwerwiegender als die Anaplasmose.
In Deutschland ist die braune Hundezecke in freier Natur noch nicht dauerhaft überlebensfähig. In beheizten Unterkünften (wie z. B. Tierheimen oder Wohnungen) können sie aber durchaus überleben und sich vermehren.
Die Ehrlichiose ist keine Zoonose.
Prophylaxe
Zur Vorbeugung aller genannten Infektionserkrankungen eignen sich, im Handel oder bei Ihrem Tierarzt erhältliche, Spot-on Präparate oder Halsbänder.
Suchen Sie ihr Tier zusätzlich regelmäßig auf Zecken ab.
Lassen Sie sich vor Reiseantritt in ein Risikogebiet umfassend beraten.
Auch Hunde, die bereits infiziert sind, sollten vorbeugend gegen Mücken- und Zeckenstiche behandelt werden. An ihnen können sich Überträger infizieren und weitere Tiere oder auch Menschen anstecken.