UNSERE KOOPERATIONSPARTNER IN RUSSLAND

ELENAS privates Tierheim in Tula - Der Bericht nach unserem ersten Besuch

In Tula, fünf Stunden von Moskau entfernt, lebt Elena. Sie führt ein privates Tierheim als einsame Frau, die rund um die Uhr für die verlassenen Tiere kämpft. 

24 Stunden täglich setzt sie sich seit Jahren für die Tiere ein – alleine, ohne wirkliche Rückendeckung, ohne Hilfe. Lediglich ihr Sohn, der in Moskau lebt, hilft mit, wenn er sie besucht.

Elena ist eine gebrochene Frau, die das Gute im Menschen nur noch schwer sehen kann und nur den wenigsten vertraut.

Wir haben sie im Oktober 2021 besucht und uns selbst ein Bild über die Zustände vor Ort gemacht. Hier berichten wir darüber und hoffen auf Ihre Unterstützung. 

Elena wirkt am Anfang reserviert, sogar ein bisschen hart und vorsichtig, doch trotz der sprachlichen Barriere merken wir ganz schnell: wir sprechen eine Sprache und dafür braucht man keine Worte. Elenas 130 Hunde und 140 Katzen leben ein teilweise trostloses Leben auf dem großen Grundstück.

Es fehlt an Allem: in erster Linie sicherlich an finanziellen Mitteln und an Unterstützung in Form von Helfern, es fehlt an Zeit und an Material. Schaut man diese zarte Frau beim Rundgang durch die Zwinger an, fragt man sich: wie schafft sie das ganz alleine?

Ihr Tag beginnt mitten in der Nacht. Bis alle Tiere versorgt sind, dauert es Stunden. Immer wieder kommen neue Tiere an, sie werden ihr gebracht, sie holt sie im Nirgendwo ab und manche Hunde und Katzen werden einfach über den Zaun geworfen. Niemandskatzen und Niemandshunde, teilweise mit einer Vergangenheit, die an Grausamkeit nicht zu überbieten ist. Elena nimmt sie alle auf, die Verstümmelten, die Vergewaltigten und die Misshandelten. Sie hat Angst, erneut Opfer von Giftanschlägen zu werden, einige ihrer Schützlinge wurden auf ihrem eigenen Grund und Boden vergiftet. 

Manche Hunde werden zum eigenen Schutz angebunden. Hunde, die aus dem Grundstück flüchten würden, denn dann besteht die Gefahr, dass sie abgeschossen werden. Freilaufende Tiere sind nämlich zum Abschuss freigegeben. 

Elena beherbergt auf ihrem Grundstück zusätzlich viele Katzen. Sie leben hinter Gittern, direkt neben den Hunden. Bei unserem Anblick klettern sie an den Gittern hoch, um auf sich aufmerksam zu machen. Genau wie die Hunde lechzen sie nach Zuneigung und nach Freiheit.

Regelmäßig fährt Elena mit den Opfern von Gewalt und den Kranken zum Tierarzt, bezahlt von ihrem kleinen Einkommen als Landschaftsgärtnerin. Sie arbeitet noch nebenbei, nur um Geld und somit Futter für ihre Hunderten Tiere zu bekommen. Für sie bleibt nichts, nur ein paar Energiedrinks, um sich wach zu halten und nicht zusammenzubrechen vor Müdigkeit und Erschöpfung.

Auch in ihrem bescheidenen Haus warten zahlreiche Vierbeiner und hoffen auf eine sanfte Hand und vermutlich auch auf ein ruhiges Plätzchen. Wir stellen uns vor, wie es hier in wenigen Wochen aussieht. Wenn der russische Schnee das Leben erfrieren lässt, wenn Nässe und Kälte sich über die Zwinger legt. Besonders die ganz jungen und alten Hunde und Katzen leiden unter den schwierigen Lebensbedingungen des langen Winters in Russland. 

Zum Schluss laden wir Elena zum Essen in ein Restaurant ein. Die Verabschiedung von Elena und ihren Tieren ist sehr emotional. Sie schenkt uns selbstgemachten Honig. Obwohl sie nichts besitzt, macht Sie uns dieses Geschenk. Wir schenken ihr Schokolade aus Deutschland und das Versprechen, ihr zu helfen und sie zu unterstützen. Sie lächelt und schöpft dankbar Hoffnung, bevor sie wieder zurück in ihren traurigen Alltag geht.

Wir werden sie wiedersehen! Wir lassen sie und ihre Tiere nicht im Stich, werden sie unterstützen, und das gibt ihr neuen Lebensmut.

Tula ist zum Herzensprojekt geworden!